Mit 30 Zählern steht Westfalenliga-Aufsteiger Türkspor Dortmund an der Tabellenspitze und überrollt weiterhin munter die Konkurrenz. Zuletzt konnte mit dem 5:2-Erfolg über Westfalia Herne nach frühem Rückstand das nächste Ausrufezeichen gesetzt werden.
Mannschaftskapitän Ömer Akman hatte sich die Anfangsphase beim Kellerkind Herne zugegebenermaßen ganz anders vorgestellt: „Der Gegner ist sehr gut ins Spiel reingekommen. Wir haben dafür ein wenig Zeit gebraucht. Obwohl wir erwartet haben, dass der Gegner gallig sein wird, waren wir schon ein bisschen überrascht und wurden mit dem Sonntagsschuss nach gefühlt zehn Sekunden eiskalt erwischt.“
Anschließend habe der Spitzenreiter "die Ruhe reinbekommen" und sich „mehr und mehr Möglichkeiten erspielt“. Den wichtigen Ausgleichstreffer vor dem Halbzeitpfiff erzielte der Kapitän dann höchstpersönlich - per Sonntagsschuss: „Ich treffe den Ball ab und zu mal gut. Bei meinem Treffer wird er noch abgefälscht und dadurch unhaltbar für den Torwart, den ich auf dem falschen Fuß erwischt habe. Manchmal braucht es eben auch ein bisschen Glück. Danach wussten wir, dass wir diese Partie ziehen werden“, resümierte Akman stolz.
Türkspor Dortmund: Konstanz gepaart mit klugen Transfers
Zwölf Spiele, neun Siege, drei Unentschieden, keine Niederlage. Die Bilanz der Dortmunder in dieser Spielzeit ist bislang blitzsauber. „Über die Saison hinaus“, so Akman, „sind es in der Summe sogar noch ein paar mehr Spiele als zwölf ungeschlagene.“ Mitunter einen Grund für den Erfolg sehe der 29-Jährige in der Mischung aus Konstanz und dazu gewonnener Qualität im Kader: „Wir sind gut eingespielt, haben die Mannschaft aus dem letzten Jahr halten und uns individuell verstärken können.“
Innerhalb des Teams verstehe sich jeder gut miteinander, was sich „auf dem Platz zeigt“. Auch frühe Rückstände wie in Herne und Partien, in denen der eigene Plan nicht direkt aufzugehen scheint, seien Aufgaben, die Türkspor zu lösen weiß: „Nach Gegentoren verlieren wir nicht die Ruhe und Konzentration. Wir ziehen unser Ding 90 Minuten lang durch. Das zeugt von einer außergewöhnlichen Teamchemie. Das macht uns stark, das wollen wir über die volle Länge der Saison zeigen“, erzählte Sechser Akman, der dem Verein seit 2019 angehört.
Reicht es am Ende für "den ganz großen Wurf"?
Spannend zu beobachten wird sein, ob der Westfalenliga-Neuling auch bis zum Saisonende in der Spitzengruppe mitmischen kann. Denn bekanntermaßen zeigt sich erst in der zweiten Saisonhälfte, welche Teams die nötige Konstanz aufweisen können.
Gegen einen Doppelaufstieg würde Kapitän Akman allerdings keinen Einwand einlegen: "Wir werden weiter fleißig Punkte sammeln. Die anderen Mannschaften patzen und auch wir werden mit der Zeit sicherlich mal Spiele verlieren oder mehrmals nur Unentschieden spielen. Das gehört dazu. Das darf und wird uns dann nicht aus dem Konzept bringen. Wir setzen auf unsere Stärken, geben Vollgas und hoffen, dass es am Ende vielleicht sogar für den ganz großen Wurf reichen wird.“